Die wichtigsten Zahlungsarten für Online-Shops 2023

Einer aktuellen Studie des EHI Retail Institute zufolge ist PayPal die wichtigste Bezahlart in deutschen Online-Shops. Doch reicht das Zahlungsmittel aus?

Das EHI Retail Institute hat in der Studie zum „Online-Payment 2023“ ermittelt, dass im vergangenen Jahr Paypal erstmals den Kauf auf Rechnung, die bisher beliebteste Zahlungsart in Deutschland, in Bezug auf den Umsatzanteil im E-Commerce übertroffen hat:

  1. Paypal war 2022 die führende Zahlungsart bei Online-Käufen mit einem Anteil von 29,6 Prozent, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt, als der Anteil 28,2 Prozent betrug.
  2. Der Kauf auf Rechnung lag 2022 auf dem zweiten Platz mit einem Umsatzanteil von 23,8 Prozent, was einen Verlust von 4,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
  3. An dritter Stelle unter den umsatzstärksten Zahlungsarten im E-Commerce kam 2022 das Lastschriftverfahren/ Bankeinzug mit einem Anteil von 20,9 Prozent.
  4. Die Kreditkarte lag auf dem vierten Platz und repräsentierte 2022 einen Anteil von 12,1 Prozent an den Online-Umsätzen.

Aus Umsatzperspektive liegt PayPal mit geschätzt 23,8 Mrd. Euro ebenfalls auf Platz 1:

Quelle: EHI Retail Institute

PayPal ist für Kunden schnell und einfach zu nutzen, obwohl er für Händler nicht immer die kostengünstigste Option ist. Hier ein aktueller Gebührenvergleich für Inlandszahlungen unter Vorbehalt:

  • PayPal: 2,99 % des Umsatzes + 0,39 € Transaktionsgebühr
  • Sofortüberweisung: 0,9 % des Umsatzes + 0,25 € Transaktionsgebühr
  • Stripe (Kreditkarte): 1,5 % des Umsatzes + 0,25 € Transaktionsgebühr
  • Da der Rechnungskauf in der Regel mit keinen Gebühren verbunden ist und gleichzeitig eine doppelt so hohe Akzeptanz wie Lastschriften und fast so hohe Akzeptanz wie PayPal hat, kann dieser eine wichtige Ergänzung der Zahlungen darstellen. Umgekehrt steigt dann allerdings auch der Verwaltungsaufwand, da Zahlungen auf Rechnung mit dem Konto abgeglichen, ggf. (automatische) Erinnerungs- und Mahnverfahren und Bonitätsauskünfte eingeholt werden müssen.

Wie Radoslav Raychev, der Autor der Studie „Online-Payment 2023“ vom EHI, feststellt, bietet Paypal weitreichende Akzeptanz im Handel und die Flexibilität, Einkäufe erst 30 Tage nach dem Kauf zu begleichen. Dieses verzögerte Zahlverfahren namens „Buy now, pay later“ (kurz: „BNPL“) birgt zwar einerseits ein Verschuldungsrisiko bei Konsumenten, erhöht aber andererseits die Chance, Entscheidungen zu treffen und dadurch Shop-Umsätze zu steigern:

Quelle: Capterra

Aktuell spielt BNPL in Deutschland noch keine so große Rolle, wie PayPal, allerdings kann sich der Trend insbesondere wegen steigender Dispo-Zinsen erhöhen.

Quelle: Google Trends

Es ist also wichtig, dass Online-Shops eine Reihe von Zahlungsoptionen anbieten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorlieben ihrer Kunden gerecht zu werden und Transaktionskosten zu reduzieren. Das Fehlen einer bevorzugten Zahlungsart kann dazu führen, dass ein Kunde den Kaufvorgang abbricht.

Severin Lucks

Geschäftsführer der DELUCKS GmbH und Ideengeber für websei.de. Ich mag die Kombination von gutem Design, ansprechenden Texten und wirkungsvoller SEO.