Vorbereitung
Bevor du dich auf die Suche nach einer WordPress Agentur machst, solltest du in einer Übersicht deine Ziele, die Zielgruppe und Anforderungen deines Projektes festhalten. Denn mit einem gut vorbereiteten Briefing reduzierst du das Risiko böser Überraschungen bspw. bei ausufernden Kosten für nachträgliche Anpassungen und erhältst besser vergleichbare Angebote.
Je nachdem, ob dein Projekt nur programmiert oder auch konzipiert und gestaltet werden soll, empfiehlt es sich das Briefing um entsprechende Informationen zu ergänzen. Planst du einen Website-Relaunch ist eine Ist-Analyse der aktuellen Statistik empfehlenswert, welche Inhalte wie von den Nutzern konsumiert werden. Zusätzlich solltest du den Soll-Zustand anhand eigener Ziele und Keywords definieren.
Außerdem solltest du eine Liste der Wettbewerber oder Benchmarks deines Projektes erstellen und deren Projekte subjektiv bewerten, damit sich Agenturen leichter tun können, deine Vorstellungen zu verstehen.
Suche
Es gibt kein offizielles WordPress-Dienstleister- und Agenturverzeichnis. Du findest WordPress Agenturen daher am einfachsten durch Googeln oder mit Hilfe von Verzeichnissen Dritter:
Screening
Ich empfehle dir zur Vorab-Bewertung die Websites der WordPress Agenturen auf deinem Smartphone anzuschauen und dir zunächst per Sichtkontrolle einen Eindruck von deren Professionalität zu machen. Denn Websites für Smartphone-Auflösung zu optimieren (also mobile oder responsive Websites zu entwickeln) ist eine größere Herausforderung als für den reinen Desktop-Einsatz, da mobil wegen des kleineren Displays alle Elemente klar gestaltet und intuitiv bedienbar sein müssen – starke Überschneidungen und Verschachtelungen sollte es hier also nicht geben. Dazu kommt, dass der Großteil der Internetnutzer mit dem Smartphone unterwegs ist – und das ist nicht nur für Endkunden-orientierte (B2C-) Unternehmen wichtig, sondern auch im B2B-Marketing.
Die Ladezeit ist für mobile Endgeräte ebenfalls schwerer zu optimieren als für Desktop-Geräte, da die Websites oft bei schlechter Internetanbindung (im Schnitt nur 3G – also keine W-LAN- oder LTE-Geschwindigkeit) und geringer Aufmerksamkeit geladen werden. Prüfe deswegen beispielsweise mit „Think with Google“, ob die mobilen Ladezeiten bei 4G- bzw. LTE-Anbindung unter 2 Sek. liegen. Denn bei 3G brauchen Websites locker das Doppelte an Zeit zu laden und 4 Sek. entsprechen der durchschnittlichen Aufmerksamkeit und damit dem Maximum, was Nutzer bereit sind zu warten.
Prüfe zusätzlich den Informationsgehalt der Texte und ob sie es schaffen, dich mitzureißen und zur Kontaktanfragen zu verleiten – denn das ist die hohe Kunst der Übersetzung von Konzepten in Texte.
Eine große Angebotsvielfalt an Leistungen kann gut sein, jedoch können Allrounder oder 360-Grad Agenturen selten alles gut – deswegen sind wir auch keine Agentur, sondern „nur“ Entwickler (Konzepter und Programmierer).
Vorsicht gilt übrigens bei Sigeln und Zertifikaten: Es gibt kein (!) Sigel für gute Agenturen. Sigel sagen – wenn überhaupt – etwas über bestimmte Fortbildungen aus. Meistens stellen Sigel aber nur Mitgliedschaften oder bezahlte Werbung dar (z. B. Google Partner). Achte deswegen besser auf positive und realistische Rezensionen in Google und ggf. auf anderen Plattformen und prüfe die Referenzen der Agenturen, ob diese auch noch so im Internet bestehen, wie auf deren Website angegeben. Auch sie sind ein wichtiger Faktor, um gute WordPress-Agenturen zu identifizieren.
Am besten notierst du dir deine Erkenntnisse und ggf. daraus resultierende Fragen für den persönlichen Kontakt mit den Agenturen.
Kontakt
Wende dich an eine Agentur mit einer schriftlichen Anfrage per Kontaktformular oder E-Mail. Denn so stellst du sicher, dass die Anfrage an den richtigen Ansprechpartner geht und du nicht jemand falschen erwischt, der womöglich gerade mit etwas anderem beschäftigt ist und sich nicht so schnell einlesen kann, wie man sich das vielleicht erhoffen würde. Stelle dazu kurz deine Absichten dar und füge dein Briefing bei und bitte um ein persönliches Gespräch vor Ort, per Telefon oder per Web Meeting.
Mache dir dann beim persönlichen Gespräch Notizen zu den folgenden Punkten:
- Stundensätze: Der durchschnittliche Freelancer verlangt zwischen 60 und 80 € netto die Stunde. Agenturen liegen meist zwischen 80 € und 150 € die Stunde. Sind die Konditionen unklar oder nicht im Rahmen, ist Vorsicht geboten. Übrigens sind zu günstige Stundensätze meist ein Indiz für schlechte Kompetenz, Auftragsprobleme oder Offshore-Entwicklung (außerhalb von Deutschland). Das kann ein Indiz für Schwierigkeiten bei der Auftragsabwicklung sein.
- Beratungsqualität: Geht die Agentur auf deine Bedürfnisse ein? Fragt sie bspw. nach deinen ursprünglichen Beweggründen, deinen Statistiken bzw. KPI oder deiner Hintergrund-Geschichte, um zu verstehen, wie du tickst?
- Flexibilität: Bietet sie nur Pauschalverträge und Paketpreise an oder modulare Angebote mit Abrechnung nach Aufwand? Letztere sind transparenter und flexibler als Pauschalen. Falls es Pauschalen gibt, ist die Anzahl der inkludierten Korrekturschleifen extrem wichtig und sollte mindestens bei 3 liegen, denn sonst können beim Feintuning zum Projektende schnell hohe Mehrkosten entstehen.
- Ansprechpartner: Bleibt der erste Kontakt auch während des Projektes Ansprechpartner? Wenn dem nicht so ist, sollte man vorsichtig sein, denn unterschiedliche Leute während eines Projektes behaupten und erfüllen nicht immer die Zusagen vom Anfang.
- Verfügbarkeit: Wie schnell kann das Projekt realisiert werden und sind im Fall der Fälle kundenseitige Unterbrechungen möglich?
Fazit
Meistens kristallisiert sich aus den WordPress Agenturen, die du recherchiert, gebrieft und kontaktiert hast, ein Dienstleister heraus, der am ehesten den Gegebenheiten entspricht. Achte aber auch auf dein Bauchgefühl – denn wenn eine Agentur objektiv zwar gut zu sein scheint, die Chemie jedoch nicht stimmt, kann das deine Arbeit mit ihr zäh gestalten.