Die Geschichte von WordPress
WordPress wurde am 27.05.2003 von Matthew („Matt“) Mullenweg als OpenSource-Software für Weblogs (kurz: Blogs) veröffentlicht. Das Blogsystem hat sich über die Jahre zu einem vollwertigen CMS weiterentwickelt, mit dem auch professionelle Homepages und Online-Shops realisiert werden können.
Am 21.11.2005 startete Matt Mullenweg mit seiner Firma Automattic mit WordPress.com ein kommerzielles Pendant zu WordPress.org.
WordPress.org und WordPress.com unterscheiden sich im Wesentlichen durch folgende Merkmale:
- WordPress.org ist die kostenlose Version des CMS, welche primär durch die Community weiterentwickelt wird. Dort gibt es hunderttausende an Vorlagen (sog. „Themes“) Erweiterungen (sog. „Plugins“) für jeden Zweck. Aber nicht jede Erweiterung ist kostenlos bzw. sind meist die sog. Premium-Plugins weiter entwickelt als die Kostenlosen. Die meisten Websites basieren auf dieser Version des Redaktionssystems. Auf WordPress.org findet man zwar die Software, diese muss aber auf einem eigenen Server oder Webhoster betrieben werden.
- WordPress.com ist die kostenpflichtige Version des CMS und hat das Webhosting inkludiert. Hier gibt es deutlich weniger Erweiterungen. Diese sind aber in der Regel kuratiert und daher weniger sicherheitsanfällig (den Großteil davon gibt es aber auch auf WordPress.org und noch viele mehr). WordPress.com ist vom Einsatzzweck primär für Privatleute und – wenn überhaupt – Einzelunternehmen geeignet. Von der Zielgruppe und Nutzungsmöglichkeiten ähnelt WordPress.com dem Website-Baukasten Wix. WordpPress.com gibt es aber schon ein Jahr länger als Wix: WordPress.com seit 2005, Wix seit 2006.
2011 haben Mike Jolley und James Koster die Online-Shop-Erweiterung („Shop-Plugin“) WooCommerce veröffentlicht. WooCommerce zählt heute mit einem Marktanteil von 20% aller Online-Shops zu den erfolgreichsten Shopsystemen weltweit. WooCommerce wurde 2015 für 30 Millionen Dollar von Automattic übernommen – der Firma von WordPress-Gründer Matt Mullenweg. Auch wenn WooCommerce zu Automattic gehört und damit auch Teil von WordPress.com ist, ist das Shopsystem auch für die OpenSource-Variente WordPress.org einsetzbar.
WordPress wird 2022 von über 60% aller Websites, deren CMS bekannt ist, eingesetzt und ist damit das am weitesten verbreitete Redaktionssystem. Im CMS-Vergleich kann kaum ein anderes Redaktionssystem mit WordPress mit halten.
Wieso sich WordPress als CMS durchgesetzt hat
WordPress ist nicht das einzige Redaktionssystem und auch nicht die einzige OpenSource-Lösung. Da WordPress aber sehr einfach zu bedienen und kostengünstig in der Entwicklung ist, haben sich über die Jahre immer mehr professionelle und private Anwender dem CMS verschrieben. In der Praxis sind WordPress-Websites um 50% günstiger und deutlich einfacher zu bedienen und warten als bspw. Typo3-Websites, der in Deutschland „bekanntesten“ Alternative.
Dadurch hat sich die mit Abstand größte Community aller Website-Redaktionssysteme mit etwa 60 Millionen Nutzern und 55.000 WordPress-Plugins entwickelt. Im Vergleich dazu gibt es nur ca. 2.000 Typo3-Extensions.
Bekannte Websites mit WordPress
Ich habe für meine Top-5-WordPress-Websites mal die Werte der Trafficschätzung von SISTRIX für USA gezogen:
- Das Weiße Haus mit etwa 5 bis 8 Millionen monatlichen Besuchern
- Time Magazin mit etwa 2,5 bis 4,2 Millionen monatlichen Besuchern
- The Sun mit etwa 590.000 bis 990.000 monatlichen Besuchern
- Microsoft News mit etwa 110.000 bis 185.000 monatlichen Besuchern
- Rolling Stones mit etwa 90.000 bis 150.000 monatlichen Besuchern
Infografik: WordPress in Zahlen
WordPress ist das beste CMS – aber nicht für jeden Zweck
WordPress hat zwar die größte Community und die meisten Erweiterungen, allerdings bedarf das System häufig Aktualisierungen. WordPress-Updates sind zwar in der Regel mit wenigen Klicks und (Teil-) automatisiert möglich, aber sie sollten dennoch kontrolliert werden. Ein Suchmaschinen-freundlicheres CMS als andere ist WordPress übrigens nicht. Genauso wenig ist es anfälliger für Hacker, wie manche Anhänger anderer CMS gerne behaupten. Wie jede Software ist WordPress so stark und sicher, wie die Administratoren es einrichten.
WordPress eignet sich zwar für 99% aller Website-Projekte mit Redaktionssystem – egal wie groß – aber will man eine Plattform wie ein soziales Netzwerk, ein Online-Tool oder einen Marktplatz entwickeln, dann kommt das Redaktionssystem an seine Grenzen. Auch bei größeren Online-Shops, welche Anbindungen an Warenwirtschafts- und Logistikssysteme erfordern, ist WordPress nicht die erste Wahl. Wobei sowohl bei Plattformen oder großen Shops meist trotzdem WordPress eingesetzt wird: Als Blog.
Ganz wichtig: Website-Betreiber, die nur eine statische Web-Visitenkarte benötigen und sich nicht um die Pflege kümmern wollen, sind ohne CMS und ohne WordPress besser beraten.